Bianca und Ina
Biwalkin
4. Etappe
Die 4. Etappe steht unter dem Motto "Seniorentreff"
Manchmal fällt der Alltag schwer, hier und da zwickt es und die Einsamkeit macht einem zu schaffen.
Unsere Angebote sollen Ihnen dabei helfen, soziale Kontakte zu knüpfen, Sie körperlich und geistig zu aktivieren und Spaß in Gesellschaft zu haben. Auf ca. 300 Veranstaltungen bieten wir:
Freizeit und Hobby, z. B.:
Bildung und Kultur:
Sport und Gesundheit:
Auf Wunsch werden Sie von zu Hause abgeholt und danach wieder nach Hause gefahren.
Die Teilnahme an diesen Veranstaltungen ist für Sie kostenfrei.
Nähere Infos zum Ressort - klicke auf den Ressort-Button
13. April 2025
Geplant haben wir Folgendes:
Heute starten wir in San Severo. Zunächst geht es gemütlich durch die Landschaft, am Ende warten allerdings einiges Höhenmeter auf uns.
Zu Beginn wandern wir etwa 14 Kilometer parallel zur Via Porta San Severo, bis wir anfangen die heutigen Höhenmeter zu bezwingen. Wir werden bis 650 Meter hoch hinauf wandern bis wir bei 540 Metern Höhe und zurückgelegten 770 Höhenmetern unser heutige Ziel San Marco in Lamis erreichen.
Bericht zur 4. Etappe folgt unten ...
Termoli - Monopoli
San Sebero nach San Marco in Lamis
Nach einer erholsamen Nacht wache ich schon sehr früh auf. Heute stehen 28 km und über 700 Höhenmeter auf dem Programm. Aber erst einmal Frühstück. Vom B&B habe ich einen Gutschein für einen Cappuccino und ein Cornetto bekommen, der wird eingelöst. Während dem Essen beobachte ich die Italiener, die selbst am Sonntag nur kurz Frühstücken. Café und süßes Teilchen, ein kurzer Ratsch und weg sind sie wieder.
Ich frage noch nach Brot oder Semmel, da ich gestern im Supermarkt nur Schinken bekommen habe fehlt das noch für eine gute Brotzeit. Aber leider haben sie nichts. Nur süßes Gebäck. Ich überlege kurz, ok dann muss es so gehen. Ich hab noch genug Taralli aus Serracapriola und die schmecken bestimmt gut mit dem Schinken. Die guten Haferkekse vom Bernhofer, Studentenfutter und Gummibärchen sind auch noch in meinem Brotzeitbeutel. Damit komme ich zurecht.
Um 8:30 Uhr marschiere ich los. An der Kirche werden Olivenzweige und Olivenöl gegen spende an die Gläubigen gegeben. Heute ist Palmsonntag! Ich rede kurz und erzähle von meiner Tour. Ein Foto darf ich auch noch machen und weiter geht es durch die Olivenfelder.
Drei große Hunde bewachen ein Feld, ich sehe sie zwischen den Bäumen liegen. Sie schauen, einer richtet sich halb auf und bellt. Das wars schon, ich bin sehr erleichtert.
Ein Wegweiser zeigt mir die Via Francigena nach Monte Sant´Angelo an. Da muss ich lang! Bin ich ab jetzt ein Pilger?
Bevor die Höhenmeter anstehen muss ich die Ebene davor durchqueren, schnurgerade geht es voran. Ich freue mich gut voranzukommen und denke das ist entspannt bis der anstrengende Teil der Etappe kommt. Tja, falsch gedacht, der Weg soll nun auf einer alten Bahntrasse entlangführen. Gut markiert zeigt der Pfeil mit dem kleinen Pilger dort entlang.
Nur leider wurde von der Bahnstrecke lediglich die Gleise und Holzschwellen entfernt, vor mir breitet sich der Damm aus grobem Schotter aus. Teilweise liegen die alten Schwellen noch. Meine Wander-App sagt: „ Folge dem Weg 10 km! „Nie im Leben“ denke ich und suche nach Alternativen.
Ich folge einem Weg zwischen Olivenbäumen, dieser bringt mich allerdings weg von meiner Route so wechsle ich irgendwann doch auf den Schotterweg und verfluche innerlich den Menschen der diesen Pilgerweg geplant hat.
Die Markierungen sind immer dann angebracht wenn ein Feldweg quert. Ich vermute die Planer sind entspannt mit dem Auto dorthin gefahren, haben die Aufkleber oder Farbe angebracht und fertig. Den Weg bauen dann wohl andere noch aus.
Ich stapfe voran, über den Schotter geht es mühsam. Immer wieder ist der Bahndamm überwuchert. Ich komme an einer alten Haltestelle vorbei, das Haus ist schon halb zerfallen. Irgendwann kann ich nicht mehr. Der Weg kostet mich zuviel Kraft, ich muss auf die in der Ferne parallel verlaufende Hauptstrasse wechseln. Dort ist immerhin nicht viel Verkehr. Ein verwahrlostes Shetlandpony steht am Wegrand. Wo kommt das den her?
Über 2,5 Stunden bin ich nun schon unterwegs. Ich brauche dringend eine Pause. An der Abzweigung bin ich sehr überrascht, hier wurde angefangen den Bahnweg anzulegen. Der Schotter ist weg und eine Strecke ist planiert. Ich lasse mich auf dem Weg nieder und genieße meine Brotzeit.
Wieder weisst ein Schild auf den Pilgerweg hin. Ich hoffe dass es nun besser voran geht.
Entlang an Bauerhäusern und grasenden Kühen und Schafen geht es leicht ansteigend dahin. Mit den Mauern am Wegrad und den Bauernhöfen erinnert mich die Landschaft an England und Irland.
Der Weg wird immer schmaler und bald muss ich durch das erste Törchen, nun geht es über die Weiden weiter.
Der Weg ist nicht mehr zu sehen. Ich halte nach den Markierungen Ausschau und prüfe immer wieder auf meinem Handy die Strecke. Wann ist hier das letzte Mal jemand gepilgert??
Am Feldrand sind frische Wildschweinspuren. Ich ziehe den Gummizug an meinen Hosenbeinen enger, in dem hohen Gras und Gebüsch können Schlangen sein. Weiter geht es immer wieder durch Törchen von einer Weide auf die nächste. Ich komme nur langsam voran, große Steine liegen herum und ich suche die Markierungen.
Was tue ich hier eigentlich? 4 Sterne All inclusive wären auch ganz nett als Osterurlaub…
Meine Laune sinkt und der grosse Anstieg liegt erst noch vor mir. So kann ich unmöglich über den Berg gehen. Die Skala der Steigung auf der Wanderapp ist dunkellila. Und wenn der Weg auch so schlecht ist wie der über die Weiden wird es gefährlich. Eine Windböe weht mich fast um, es fängt leicht zu Regnen an.
Mir kommen die Tränen.
Ich setzte mich auf einen Stein und hole die Gummibärchen aus dem Rucksack. Ich brauche einen neuen Plan.
Ein paar hundert Meter weiter den Weg hinab liegt ein Kloster an der Hauptstrasse. Ich beschließe dorthin zu gehen und von dort in meinen Zielort zu fahren. Kurzes Telefonat mit meinem Mann und Bianca, beide bestärken mich kein Risiko einzugehen.
Also Tränen trocknen und weiter geht es.
Das Kloster ist sehr heruntergekommen. Die Kirche ist geschlossen. Aber ich möchte sowieso weiter. Leider gibt es hier kein Netz! Haben sich alle gegen mich verschworen??
Ok, dann per Anhalter. Ab und an sausen Autos den Berg hinab und hinauf.
Ich stelle mich an die Strasse, Daumen hoch und tatsächlich hält nach 10 Minuten ein klappriges altes Auto mit zwei Herren an. Einer wischt die leeren Wasserflaschen von der Rückbank, ich schmeiße meinen Rucksack rein und springe hinterher.
Nach San Marco in Lamis möchte ich. Die beiden nicken und fangen sofort ein Gespräch an. Ich verstehe nur Bruchstücke, einer hat wohl in Stuttgart gearbeitet. Auf dem Handy zeige ich woher ich komme.
In San Marco in Lamis zeigen mir die Beide aus dem Auto am Straßenrand riesige Fackeln die für den Umzug am Karfreitag errichtet werden. Die Prozession ist sehr berühmt. Ich soll mir diese unbedingt ansehen. Ich nicke und denke „nächstes Jahr“.
An einem Café lassen sie mich raus. Ich bedanke mich und freue mich so schnell nach San Marco gekommen zu sein.
Nun gibt es erstmal eine Stärkung im Café. Dort geht es freundlich weiter.
Auf händisch und füßisch unterhalte ich mich mit den Menschen dort. Ich bestelle herzhaftes Blätterteiggebäck, die Bedienung lädt ordentlich auf. Ja, ich habe Hunger. Draußen kommt der Bäcker zu mir und bringt mir noch ein süßes Teilchen aufs Haus. Die Markise wird extra für mich ausgefahren damit ich nicht nass werde. Vielleicht sollte ich einfach den restlichen Urlaub hier verbringen??
Irgendwann beschließe ich doch zu meiner Unterkunft zu gehen. Nicht ohne zu versprechen, morgen in dem Café die besonders guten Cornettos zu probieren.
Die Unterkunft ist bald gefunden.
Ich suche den Schlüssel welcher im Schlüsselsafe sein soll. Der Safe lässt sich nicht öffnen.
Irgendwann drücke ich die Klinke, die Tür ist offen.
Mich trifft fast der Schlag, ich stehe in einem kalten, feuchten Zimmer. Falle fast über das Bett, es steht direkt hinter der Tür. Ein paar Stufen weiter nach unten stehen in einer Nische drei weitere Betten. Alles riecht muffig und feucht. Ich schaue in das Bad und beschließe hier nicht zu Duschen. Ich fasse das Bettzeug an, alles feucht und klumpig. In Booking sahen die Zimmer ganz anders aus (45 Euro habe ich dafür bezahlt. Für die anderen Unterkünfte habe ich zwischen 40 und 50 Euro bezahlt und habe immer vernünftig, einmal sogar sehr großzügig gewohnt)
Bin ich vielleicht falsch und muss noch einen Stock nach oben? Ich frage per WhatsApp bei der Vermieterin nach. Nein, ich soll in dem einzelne Bett schlafen.
Unter keinen Umständen bleibe ich hier!
Was tun? Ich setze mich und überlege. In dem Ort gibt es sonst nichts - also weiter nach San Giovanni di Rotondo?
Das ist mein Zielort für morgen - aber ich habe keine andre Wahl. Ich kontaktiere Booking und reklamiere die Unterkunft. Der Mitarbeiter ist freundlich und sagt sie werden die Vermieterin kontaktieren und eine Beschwerde anlegen.
Ich rufe mir ein Taxi, während ich warte buche ich eine neue Unterkunft. Der Taxifahrer bringt mich zu dem Hotel in San Giovanni di Rotondo. 45 EUR für ein sauberes Zimmer mit Bad und Frühstück. Erleichtert checke ich ein. Für morgen habe ich ja bereits eine Unterkunft hier in San Giacomo gebucht, so dass ich nun morgen einen Pausentag habe. Eigentlich wären morgen 13 km von San Marco nach San Giovanni geplant gewesen, über die Berge. Vielleicht ist es ganz gute diese Strecke auszulassen?
So steht morgen Sight Seeing an! Der Ort ist ein berühmt für Padre Pio der hier begraben liegt. Millionen Italiener pilgern (wohl eher nicht zu Fuß) jedes Jahr hier her. Da gibt es bestimmt einiges zu entdecken!
Auch heute gibt es wieder was zu gewinnen, schaut einfach auf unserer Instagram oder Facebook Seite vorbei.
Ich habe heute insgesamt 21,10 km zurückgelegt, davon 290 Höhenmeter bergauf und 100 Höhenmeter bergab. Hierfür brauchte ich insgesamt 30.429 Schritte.
Heute verlosen wir folgende Gutscheine und bedanken uns recht herzlich für die Unterstützung
- max.Leben
- VELVET Kaffee Haus
- Cristallo
Durch Klick auf den jeweiligen Button erfährst Du mehr über den jeweiligen Gutscheinspender.
biwalkin.de
Ina Großmann-Stangl und Bianca Bauer
info@biwalkin.de
Bürger für Bürger Nachbarschaftshilfe Wolfratshausen e.V.
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